Pit über kranke Gesundheitspolitik


„Soziale und politische Bedingungen von Gesundheit im Wandel"

Mit dem Thema suchte die Deutsche Plattform für Globale Gesundheit – ein Zusammenschluss von Akteuren aus Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, entwicklungs-, gesundheits- wie migrationspolitischen Organisationen und Wissenschaftlern – in einem Tagesseminar (26.9.) den Dialog mit der Politik. Ziel war es, „den Wandel zu analysieren, die sozialen Bedingungen von Gesundheit zu benennen, um den komplexen Anforderungen globaler Gesundheitspolitik auch in Zukunft gerecht zu werden".
In der globalisierten Welt sind die Einflussfaktoren für Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung nicht mehr allein auf nationaler Ebene steuer- und beeinflussbar. Der Erhalt und der Schutz öffentlicher und solidarischer Gesundheitssysteme, der Kampf gegen gesundheitsgefährdende Arbeits-, Lebens- und Umweltbedingungen und Strategien für mehr soziale Gerechtigkeit und Demokratie gehören zu den sozialen und politischen Bedingungen von Gesundheit, war die Ausgangsthese.

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Eine sehr weitgreifende Sicht, aber sie schließt als solche durchaus viele der praktischen Probleme ein, mit denen sich Patienten, Ärzte, Gesundheitspolitiker herumschlagen – fundiert diese.
Es lässt aufmerken, schockiert einfach, erfährt man, dass durch ihre Arbeit auch heutzutage (!) mehr Menschen zu Tode kommen als durch Kriege. Dass gut Verdienende durchschnittlich 10,8 Jahre länger leben als die anderen.

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Die Veranstaltung solle soziale Indikatoren von Gesundheit in den Vordergrund heutiger gewerkschaftlicher Arbeit rücken, sagte Annelie Buntenbach, DGB-Bundesvorstand, einleitend. Sie insistierte:
„Auch bei uns in Deutschland existieren Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung und in der Lebenserwartung ... Wir können Unterschiede in der Versorgung mit Fachärzten zwischen reichen und armen Wohngegenden feststellen."
Inhaltliche Konkretisierung boten Vertreter des Paritätischen Gesamtverbandes, des Robert-Koch-Institutes, des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte.
Christiane Wiskow, Internationale Arbeitsorganisation (ILO), kritisierte eine Ökonomisierung des Gesundheitswesens im Sinne von Profitwirtschaft, die zum Nebeneinander von Unter- und Überversorgung führt, bis hin zur Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen.
Indem er Elemente einer Weltsozialpolitik" formulierte, machte Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international", klar, dass es nicht falsch sein kann, im Bereich der Gesundheitsversorgung auch weltweite deutsche Verantwortung anzuerkennen. Er kritisierte ein auf medizinisch-klinische Sicht verengtes Verständnis" der Probleme.
11.10.2014

pits aktueller Kommentar (27-14) 


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